Die weibliche Ejakulation!

Die weibliche Ejakulation!

Was erst einmal verrückt klingen mag sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Denn:

JEDE FRAU KANN ES!

Das Organ, das frau dieses freudige Erlebnis der Ejakulation bescheren kann, nennt sich die (weibliche) Prostata. Es handelt sich hierbei um ein mit Drüsen durchzogenes Gewebe rund um die Harnröhre. Wenn Du einen Finger drei bis fünf Zentimeter tief in Deine Vagina einführst und leicht nach oben Richtung Bauchdecke drückst, kannst Du ein geriffeltes Gewebe ertasten – das ist sie!

Gern wird dieses erektile Gewebe auch als der so genannte G-Punkt bezeichnet. Diese Bezeichnung wird jenem wunderbaren Organ der Lust jedoch ganz und gar nicht gerecht, denn es handelt sich keinesfalls lediglich um einen kleinen Punkt – ganz im Gegenteil – es ist eine ganze G-Zone! (Der Begriff G-Punkt geht auf den deutschen Forscher Ernst Gräfenberg zurück, der die Zone „entdeckte“ - Reinier de Graaf beschrieb diese Zone allerdings schon im 17. Jahrhundert und viele, viele Frauen werden sie wohl vor den beiden Herren gekannt haben!)

 

Auch die Prostata der Frau kann verschiedene Formen haben. Bei manchen Frauen liegt das Drüsengewebe hauptsächlich um den hinteren Teil der Harnröhre – die Stimulation sollte also weiter hinten erfolgen; bei den meisten Frauen befindet sich das Prostata Gewebe jedoch um den vorderen Bereich der Harnröhre (eine ausführliche Beschreibung findet sich in Sundahl 2013, S. 64 ff.)

 

Wird dieses Gewebe stimuliert (durch Reiben, Drücken, etc.), füllen sich die Drüsen mit Flüssigkeit: dem Ejakulat. Dieses kann dann bewusst, oder unbewusst während, vor oder nach einem Orgasmus oder auch ganz ohne Höhepunkt ausgestoßen werden. (Im Netz findet sich häufig, dass dies mit einem Orgasmus zusammenhängt – dem ist aber nicht so!)

 

Wird das Ejakulat zwar bei der Stimulation der Prostata produziert, jedoch nicht ausgestoßen (aus Unkenntnis oder Angst, dass es Urin sei), läuft es zurück in die Blase (und wird später beim Pinkeln mit ausgestoßen).

 

Anders als oft im Netz verbreitet, kann es sich bei der Ejakulation (die gern auch mehrfach hintereinander erfolgen kann) um viel größere Mengen als lediglich einen Teelöffel voll handeln.

 

Das Ejakulat ähnelt dem Prostatasaft des Mannes. Es enthält vor allem Glucose, die es den Spermienzellen ermöglicht, zur Eizelle zu gelangen.

 

Dieses wundervolle Organ der Frau kann ihr nicht nur Flüssigkeit, sondern unglaubliche Lustgefühle bescheren – bis hin zu erfüllenden Orgasmen (mit oder ohne Ejakulation).

 

Viele Mädchen und Frauen leiden jedoch unter einer tauben G-Zone – aufgrund von übergriffigem Verhalten von Männern, sexuellen Belästigungen, Pornografie, Unterordnung der eigenen Lust unter die des Mannes oder vielen schlimmen Penetrationserfahrungen. Doch die G-Zone kann geheilt und wieder zum (Er-) Leben erwacht werden – in jedem Alter! Eine ausführliche Anleitung hierzu gibt Sundahl in ihrem zauberhaften Buch (Sundahl, 2013, S. 228 ff.).

 

Quellen:

Deborah Sundahl: weibliche ejakulation & der G-Punkt. 7. Auflage, Hans-Nietsch-Verlag, Emmendingen, 2013.